Wie Fermentation nervale Prozesse unterstützt
Nicht zuletzt bedeutet gesundes Leben, sich gesund zu verhalten. Daher orientieren wir uns in der Chiropraktik an den fünf Säulen der Gesundheit, eine davon ist die Ernährung. Hippokrates schrieb als einer der ersten – er lebte zwischen ca. 460 und 377 vor Christus – von den fünf Säulen. Doch was ist gesunde Ernährung? Einen Aspekt wollen wir uns genauer anschauen: fermentierte Lebensmittel.
Es gibt immer wieder neue Trends im Bereich der Ernährung. Manche verschwinden sang- und klanglos. Andere etablieren sich als Dauerbrenner, die nach und nach auch wissenschaftlich ihren Wert beweisen. So ein Dauerbrenner ist das Jahrtausende alte Wissen um Fermentierungstechniken. Bereits die alten Ägypter produzierten im großen Stil fermentierte Lebensmittel: Brot, Bier, Joghurt, Käse, Wein und Essig.1
„Nahezu jede Kultur hat sich bis heute die Fermentation zur Verlängerung der Haltbarkeit und zur Verbesserung des Geschmacks zu eigen gemacht. In Deutschlands Sauerkraut oder Italiens Oliven steckt das Verfahren ebenso wie im koreanischen Kimchi oder im japanischen Miso. Es ist gerade wieder im Trend und macht einer neuen Generation Freude, die alten Methoden und Rezepte von Oma auszuprobieren. Viele sind sich dabei der gesundheitlichen Vorteile fermentierter Lebensmittel noch gar nicht bewusst“, erklärt Friedemann Theill, Chiropraktiker aus Köln.
Was macht fermentierte Nahrung so gesund?
Fermentierte Lebensmittel sind reich an nützlichen Mikroben und Metaboliten – diese Substanzen werden während der Fermentation von Bakterien produziert, die wir dann mit dem Essen aufnehmen. Mikrobenreiche Nahrung sorgt auf diese Weise für eine diversifizierte Darmflora. Damit kann laut Studien ein niedriges Risiko für beispielsweise Adipositas und Diabetes Typ 2 einhergehen.2
„Während der Fermentierung können Bakterien nützliche Stoffwechselprodukte und Vitamine produzieren. Fermentierte Lebensmittel enthalten potenziell probiotische Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien. Und trotz der kurzen Zeit, die diese Bakterien im Darm verbringen, helfen sie bei der Verdauung der Nahrung und stärken unser Immunsystem. Die Probiotika in fermentierten Lebensmitteln stärken auch die Darmwände und verhindern, dass der Darminhalt ins Blut übergeht. Es wurde auch festgestellt, dass sie zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten wie Ekzemen und Allergien beitragen können“, so Friedemann weiter.
Lebensmittelorganisationen und Gruppen wie der Verband der britischen Diätassistent*innen empfehlen inzwischen, häufiger fermentierte Lebensmittel zu essen. So werden beispielsweise Joghurt und fermentierte Milch schon Kleinkindern ab dem sechsten Lebensmonat verabreicht, um für eine gute Nährstoffbilanz zu sorgen, Eisenmangel in Bevölkerungsgruppen, die Kuhmilch verwenden, vorzubeugen und Magen-Darm-Infektionen zu verringern.3
Der Verzehr fermentierter Gemüsesorten kann auch atopische Dermatitis und Asthma lindern.4 Andere Studien berichten über die Wirkung fermentierter Lebensmittel auf die Verringerung des Risikos von Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck. Zudem soll der Verzehr von fermentierten Milchprodukten auch das Risiko von Blasenkrebs verringern.5
Essen als Stimmungsunterstützer
Eine gesunde Ernährung unterstützt uns auch mental. Die Darm-Hirn-Achse ist seit Langem auch Bestandteil der Forschung. Eine der Erkenntnisse: Bakterien sind mit daran beteiligt, Neurotransmitter, also Substanzen, die auf unsere Stimmung einwirken, zu produzieren. Und dazu gehört Serotonin. 95 Prozent des Glückshormons werden im Darm gebildet.6
„Noch ein Grund, sich mit fermentierten Lebensmitteln für einen anspruchsvollen Alltag zu wappnen, ist die bereits erwähnte Stärkung der Darmwände. Denn Stress tut genau das Gegenteil und ist mitursächlich für eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwände – die wiederum kann durch erhöhte Entzündungsfaktoren unter anderem Depressionen verstärken.
Insgesamt zeigt sich also ein intensives Wechselspiel von nervalen und organischen Prozessen, die wir zu unserem Wohlbefinden nutzen können“, resümiert Chiropraktiker Friedemann Theill.
Mehr zum Thema Justierungen und Darmgesundheit können Sie auch hier nachlesen: https://chiropraktik-theill.de/darm-gehirn-und-unser-wohlbefinden/ .
Quellen (zuletzt abgerufen am 29.09.2022):
1) https://www.microjungle.lu/fermentation/tradition/geschichte/
2) https://www.spektrum.de/news/fermentieren-fuer-die-darmgesundheit/1796621
3) https://theconversation.com/fermented-food-why-eating-sauerkraut-helps-your-gut-stay-healthy-175980
4) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0271531715002912?via%3Dihub
5) https://academic.oup.com/ajcn/article/88/4/1083/4650143?login=false
6) https://www.swr.de/wissen/darm-beeinflusst-essen-unsere-psyche-100.html
Verantwortlicher Anbieter:
Friedemann Theill, Heilpraktiker mit Schwerpunkt Chiropraktik
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