Die vierte Ecke von Marei Schachschneiders Sterns – in Anlehnung an Hippokrates Säulen der Gesundheit – heißt Umwelt und der erste Gedanke hierzu ist bei den meisten Lesern sicherlich Umweltschutz.
Umwelt und Schutz sind in unserem Denken bereits unzertrennlich miteinander verknüpft. Und zu Recht. Die Bemühungen des Menschen, in seiner Umwelt zu überleben, haben zu großartigen Entdeckungen und Erfindungen und damit zu verbesserten Lebensbedingungen geführt. Aus Anpassung wurde jedoch Beherrschung, aus Beherrschung wurde Ausbeutung.
Und so möchte man manchmal gar nicht darüber nachdenken, wie es um unsere Lebensgrundlagen Luft, Boden und Wasser und die Artenvielfalt auf der Welt steht. Dann wieder denkt man über die Initiativen oder auch alten Technologien nach und ist begeistert und vertraut auf eine gute Entwicklung.
Für die einen bedeutet der Umweltschutz Berufung und Lebensinhalt, die anderen empfinden ihn wiederum als Aufruf zu Verzicht und Einschränkung, vor allem in Mobilität und Konsum. In diesem Spannungsfeld befinden wir uns alle. Der ökologische Fußabdruck ist das Sinnbild für unsere persönliche Bilanz auf der Erde geworden und egal ist er hierzulande wohl kaum noch jemandem.
Stress und seine Folgen
„Als Chiropraktikerin interessiere ich mich natürlich besonders für das, was zwischen uns und unserer Umwelt vermittelt: das Nervensystem.“
(Vertiefende Informationen zur Amerikanischen Chiropraktik und Hippokrates‘ Säulen der Gesundheit finden Sie auf Marei Schachschneiders Website)
Auf der höchsten Ebene strebt jeder Mensch danach, mit seinen individuellen Bedürfnissen und Begabungen in Übereinstimmung mit der Umwelt zu leben. Die Grundlage dafür ist ein gut funktionierendes Nervensystem. Die verschiedenen Sinnesmodalitäten liefern in jeder Sekunde Tausende von Einzelinformationen nicht nur über die unmittelbare Umwelt, sondern auch über den Körper, zum Beispiel, wie man gerade steht und welchen Spannungszustand die eigene Muskulatur hat. Das Gehirn setzt all dies fortlaufend zu einem Bild darüber zusammen, was in und um einen herum vorgeht und in welcher Beziehung man zur Umwelt steht. Meist erfolgt daraufhin eine bewusste oder unbewusste Reaktionen. Die bewussten Reaktionen nimmt man üblicherweise als aktive Handlung wahr und jede Handlung ist am Ende eine Abfolge von Bewegungen. Sogar Sehen und Sprechen werden von Muskeln umgesetzt. Zu den unbewussten Reaktionen gehören zum Beispiel Veränderungen des Herzschlags oder der Atmung. Ein gesunder Körper weist hier eine hohe Flexibilität auf. In jedem Moment werden die Basisfunktionen des Körpers angepasst. Steht eine Anstrengung bevor, beschleunigen sich Herzschlag und Atemfrequenz, damit man mehr Energie produzieren kann. Stehen die Zeichen auf Pause, fahren Herz und Lunge herunter.
Bewusstsein im Gesundheitsstern
„Die Anpassungsfähigkeit unseres Kreislaufs ist das einfachste Beispiel, wie unser Körper in Wechselwirkung mit seiner Umwelt steht. Alle Organe, aber auch das Nervensystem, das Immunsystem und das hormonelle System passen sich ständig den aktuellen Erfordernissen an – und kommunizieren darüber hinaus auch noch miteinander“, so die Chiropraktikerin.
Man kann sich vorstellen, dass je besser die Informationsübertragung und Kommunikation in einem und mit der Umwelt funktioniert, man wiederum besser in der Welt und den Aufgaben, die sie einen stellt, zurechtkommen kann.
Das sei übrigens auch damit gemeint, wenn der Vater der Evolutionsforschung, Charles Darwin, von „Survival of the fittest“ spricht. Es ist nicht vom Überleben des Stärkeren die Rede, sondern davon, dass die Individuen oder Arten mit der größten Anpassungsfähigkeit („fitness“) sich weiter entwickeln und in der Geschichte fortdauern.
Umgang mit Stress
Wie pflegt man nun sein Nervensystem?
Zum einen natürlich mit regelmäßigen chiropraktischen Justierungen: „Wir wissen, dass Blockaden an der Wirbelsäule oder am Schädel die Funktion der Nerven und des Rückenmarks beeinträchtigen können.“ Und da wirklich alle Informationen von außen die Wirbelsäule oder den Schädel passieren müssen, können natürlich auch weiter entfernte Strukturen in Mitleidenschaft gezogen werden.
„Mit den Methoden der Amerikanischen Chiropraktik können Blockaden besonders sanft und effektiv gelöst werden. Patienten berichten mir zum Beispiel von verbesserter Beweglichkeit, ausgeglichenerem Befinden und einem allgemein besserem Körpergefühl.“
In ihren tik Hacks stellt Marei Schachschneider gleich drei Möglichkeiten vor, wie man das eigene Nervensystem oder das eines Mitmenschen beeinflussen und stärken kann.
Umgang mit Stress
Tatsächlich gehören soziale Kontakte zum Besten, was Sie sich tun können. Wir Menschen sind nun einmal Rudeltiere. Gemeinsam haben unsere Vorfahren nicht nur ihre Überlebenschancen und die ihrer Nachkommen erhöht. Menschlicher Austausch ist die entscheidende Grundlage für Bewältigung von körperlichen und seelischen Notlagen aller Art – und für das Entstehen und Umsetzen neuer Ideen, also für Kreativität.
Eine direkte Möglichkeit, Einfluss auf Ihr Nervensystem zu nehmen, ist die Atmung. Am Anfang ist der Atem. Durch ihn stehen wir in ständigem Austausch mit unserer Umwelt. In stressigen Situationen ist ein ruhiger Atem Gold wert, da er uns nicht durchdrehen lässt. Nicht umsonst kennt man in allen Kulturen Atemtechniken, die in Ruhe geübt, bei Anstrengung unsere Leistungsfähigkeit verbessern. Für den Anfang lade ich Sie ein, Ihren Atem einen Tag lang zu erforschen.
Und auch der Achtsamkeitstrend der letzten Jahre hat seine Berechtigung. Aus meiner Sicht geht es nicht darum, den ganzen Tag jedes Detail um uns herum aufzunehmen, sondern immer wieder ins Hier und Jetzt zurückzukehren. Dinge intensiv zu betrachten oder Aufgaben konzentriert durchzuführen, sind hervorragende Möglichkeiten, unser Nervensystem zu trainieren. Und nebenbei reduzieren sich aus meiner Erfahrung auch störende Gedanken und Alltagssorgen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Umwelt - Hacks
Zur Umwelt – wie auch zu vielen anderen Themen-Beiträgen der Hamburger Chiropraktikerin Marei Schachschneider – stellen wir hier ihre sogenannten „tik Hacks“ vor!
tik Hack No.1: Vorausschauende Anerkennung
Schenkt einem Menschen, mit dem ihr zusammenlebt und arbeitet, Anerkennung. Nicht für erbrachte Leistung, sondern vorab für seine Fähigkeiten und Begabungen und das Gute, das daraus entstehen kann. Oft erkennt man das eigene Potenzial nicht oder steckt in einer bestimmten Vorstellung von einem fest. Der vorausschauende Blick eines anderen Menschen vermag einem aus dem gewohnten Rahmen hinauskatapultieren und ermöglicht, einen auf neue Art zu erfinden.
tik Hack No. 2: Atmung im Fokus
Erforscht einen Tag lang euren Atmen. Wie atmet ihr gewöhnlich? Schnell oder ruhig, in den Bauch oder den Brustkorb, fließend oder ruckartig, leise oder geräuschvoll, durch die Nase oder den Mund? Ist die Ausatmung eben so lang wie die Einatmung? Nehmt euch eine Uhr und messt eure Atemfrequenz. Wie viele Atemzüge (einmal ein und aus zählen als ein Atemzug) pro Minute macht man in Ruhe? Hier geht es um nichts anderes als Wahrnehmen. Was ist auffällig? Schreibt eure Beobachtungen auf.
tik Hack No. 3: Die Sinne schärfen
Sucht euch etwas Alltägliches aus. Sei es ein Gegenstand wie ein Tisch, etwas Essbares wie ein Apfel oder ein Vorgang wie Zähneputzen. Nehmt euch drei Minuten und erforscht das Vertraute mit allen Sinnen und so viel Unvoreingenommenheit wie möglich. Wie riecht es, wie sieht es aus, wie schmeckt es, wie hört und fühlt es sich an? Was für Gedanken und Gefühle tauchen auf? Was macht eure ganz persönliche Beziehung hierzu aus? Schreibt eure Beobachtungen auf.
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