Tausendsassa Ton – der Rohstoff mit den vielen Gesichtern
Bischoffen-Oberweidbach im August 2019. Ton zählt zu den ältesten Naturmaterialien. Das Zerfallsprodukt aus Gestein besteht zu großen Teilen aus Aluminiumsilikaten, die zu den gesteinsbildenden Feldspaten gehören. Oft enthält Ton auch Quarz und Glimmer. Seit Jahrtausenden nutzen Menschen rund um den Globus die Substanz: Bereits in der Steinzeit fertigten Menschen Schmuck aus Ton. Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Tonerde machen sich Naturheilkunde und Kosmetikindustrie zunutze. Ob Dachziegel oder Okarina-Flöte, Lavaerde oder Keramik: Jedem Topf ein passender (Ton-) Deckel. Welchen Nutzen Gärtner jenseits von Blähtongranulat und Terrakottatöpfen aus dem vielseitigen Rohstoff ziehen, erklärt Garten-Experte Bio Green.
Betont praktisch
Wer Tonware besitzt, ist für jede Witterung gewappnet: Ihre natürlichen Eigenschaften machen sie zum idealen Temperaturspeicher. Befeuchtet und in die Erde eingegraben, verwandeln sich irdene Krüge in natürliche Kühlschränke. Bauarbeiter verwenden das Material als Bau- und Dämmstoff. Im antiken Pompeji nutzten Straßenverkäufer beheizte Tongefäße, um Eintöpfe aus Erbsen, Bohnen oder und Linsen warm zu halten. Auch tönerne Öfen und Heizrohre sind aus dieser Zeit bekannt. Gärtner nutzen heutzutage kleine Heizkörper aus Ton, um Gewächshäuser und Frühbeete in eisigen Nächten frostfrei zu halten. Nachhaltig und effizient bestücken sie Öfen aus Terrakotta mit Kerzen, um so ein schützend warmes Refugium für ihre Pflanzen zu schaffen.
Wer anderen eine Grube gräbt
Tontöpfe eignen sich nicht nur zu Aufbewahrungszwecken: Sie leisten auch einen wertvollen Beitrag zur globalen Kulinarik. In marokkanischen Tajines, südamerikanischen Cazuelas und türkischen Güvecs wird Fleisch besonders zart gegart, Gemüse schonend gekocht. In China machten sich Gärtner schon vor über 2000 Jahren die natürlichen Eigenschaften von Terrakottagefäßen zu Eigen und gruben sie zur ressourcenschonenden und wurzelnahen Bewässerung in Beete ein. Selbstregulierend gibt das gebrannte Material durch seine poröse Struktur nur so viel Flüssigkeit an umliegende Pflanzen ab, wie diese benötigen. Indem sie die Wurzeln stärkt und Unkrautwachstum mindert, gewährleistet die Bewässerungsmethode eine verbesserte Nährstoffversorgung.
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