Sich am Abend ins Bett legen, zur Ruhe kommen, einschlafen und ausgeruht am nächsten Morgen in den neuen Tag starten. Wem gefällt diese Vorstellung nicht? Doch nach eigenen Angaben schlafen etwa 40 Prozent der Deutschen schlecht. Dabei ist Schlaf wichtig für die seelische und körperliche Gesundheit und unverzichtbar für das soziale Wohlbefinden. Zudem verbessert er nicht nur die Organ- und Stoffwechselfunktionen, sondern stärkt auch das Immunsystem und fördert die Regeneration neuronaler Netzwerke. Laut einer Studie aus dem Februar 2023 gilt Schlaf sogar als lebensverlängernd.1 In der Amerikanischen Chiropraktik und bezogen auf Hippokrates kann der Schlaf ohnehin zu den fünf Säulen der Gesundheit gezählt werden.
Der Schlaf eines Erwachsenen besteht aus mehreren Schlafphasen, die sich im Laufe der Nacht mehrmals wiederholen. In dieser Zeit werden alle Informationen und Sinneseindrücke, die das Gehirn während des Tages sammelt, sortiert und gespeichert. Dabei kommt es weniger auf die Quantität als auf die Qualität der Nachtruhe an. Genauer gesagt: Die Länge der Schlafphasen und ein regelmäßiger Schlafrhythmus fördern eine erholsame Nacht und damit die allgemeine psychische und physiologische Gesundheit unseres Körpers. Doch was passiert im Gehirn, wenn der erholsame Schlaf gestört ist?
Schlafmangel wird häufig unterschätzt
Wer chronisch schlecht schläft, leidet nicht nur unter Müdigkeit, schlechter Stimmung und Konzentrationsschwäche, sondern hat auch ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Suchterkrankungen.2 Darüber hinaus wirkt sich Schlafmangel negativ auf unser Immunsystem aus und auch Übergewicht, Diabetes und Herzerkrankungen konnten bereits mit schlechtem Schlaf in Verbindung gebracht werden.3
Es gibt dabei durchaus Wege, das eigene Schlafverhalten positiv zu beeinflussen:
Vor dem Zubettgehen
- Bewegung und Sport fördern den Schlaf – wenn zwischen Training und Schlafengehen mindestens zwei Stunden Zeit liegen.
- Mindestens eine Stunde vor dem Schlafen Smartphone und andere elektronische Geräte ausschalten, um die natürliche Produktion des sogenannten Schlafhormons Melatonin nicht durch deren Licht zu hemmen.
Beim Zubettgehen
- Ein gutes Buch lesen hilft, die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen.
- Ähnlich hilfreich kann es sein, ein Tagebuch zu führen und Gedanken aufzuschreiben, um sie „loszuwerden“.
- Wie erwähnt wird Melatonin durch Licht beeinflusst und befördert das Einschlafen, also sollte das Schlafzimmer ausreichend abgedunkelt sowie ruhig sein.
Bei Schlafunterbrechungen
- Entspanntes Atmen und bewusstes auf den nächsten Traum-Freuen kann das Wieder-Einschlafen unterstützen.
- Auf die Uhr schauen sollte vermieden werden, das erhöht nur den Druck.
- Wenn der Schlaf zu lange auf sich warten lässt, kann es helfen, eine monotone Tätigkeit ausüben, die müde macht, wie einfach aus dem Fenster zu schauen.
Und sich damit zu beschäftigen ist lohnenswert, denn die Liste der Positiveffekte guten Schlafs ist lang: von der zellulären Entgiftung über die Lernfähigkeit bis hin zur Alzheimer-Prophylaxe.3 Menschen, die gut schlafen, haben laut einer Studie des American College of Cardiology sogar ein um 21 Prozent geringeres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben.1
Neuroplastizität und besserer Schlaf
Neben der körperlichen Gesundheit ist auch der Einfluss auf das Hirn erheblich. Laut der synaptischen Homöostasehypothese ist der Schlaf essenziell für die Neuroplastizität des Gehirns. Lernprozesse im Wachzustand werden im Schlafzustand bewertet und neu gebildete Synapsen verstärkt oder gelöscht.
So entsteht Platz für Neues und unsere zentrale Steuerung kann sich für neue Herausforderungen wappnen. Ein Prozess, der die Neuroplastizität befördert, und ebenfalls für Justierungen gut dokumentiert ist.4 In der Konsequenz sind so Positiveffekte bei Ein- oder Durchschlafproblematiken erklärbar.5
Chiropraktiker Friedemann Theill aus Köln erläutert: „Eine regelmäßige chiropraktische Betreuung kann so nicht nur für mehr Wohlbefinden und die Reduktion körperlicher Symptomatiken sorgen, sondern sie kann auch die psychische Resilienz verbessern – Folge: einfach entspannterer Schlaf.“
Quellen (zuletzt abgerufen am 14.07.2023):
1) https://www.acc.org/About-ACC/Press-Releases/2023/02/22/21/35/Getting-Good-Sleep-Could-Add-Years-to-Your-Life
2) https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2010-01/studie-schlafmangel-macht-jugendliche-depressiv/
3) https://www.rosenfluh.ch/media/psychiatrie-neurologie/2017/05/Schlaf-und-psychische-Resilienz.pdf
4) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7288271/
5) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3188343/
Verantwortlicher Anbieter:
Friedemann Theill, Heilpraktiker mit Schwerpunkt Chiropraktik
praxis@theill.de
chiropraktik-theill.de