Die Stimmung des M&A Marktes steigt leicht im Übernahmegeschehen: Transaktionen werden durch die Preisvorstellung gebremst und die Nachfolge entpuppt sich als größter Treiber des Verkaufs.
Die deutsche Wirtschaft erlebte in den vergangenen Jahren einige Rückschläge die auch den Übernahmemarkt trafen: ab sofort veröffentlicht der Bundesverband Mergers & Acquisitions gem. e.V. in Deutschland daher regelmäßig das dazu passende Stimmungsbild. So verlor der Markt zwischen Diskrepanzen bei Wert- und Preisvorstellungen, Rückgang der Large-Cap-Transaktionen und einer generellen Zurückhaltung in Sachen Investition an Schwung. Setzt sich diese Entwicklung 2024 fort oder stabilisiert sich der Markt wieder? Dieser Frage geht der neue Klima Monitor des BM&A nach – dafür befragte er, in Zusammenarbeit mit der University of Bristol, erstmalig die insgesamt 300 Verbandsmitglieder.
Wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands liegt hinter europäischen Vergleich
In der ersten Runde gaben 88 teilnehmende Unternehmen ihre Prognose für das M&A-Jahr 2024 ab. Diese fiel, trotz anhaltender Schwierigkeiten, vorsichtig optimistisch aus: Ein Großteil geht von einem Anstieg der Bewertungen aus. Sorgen macht den Befragten die wirtschaftliche Situation: „Lediglich 25 Prozent der Studienteilnehmer sehen eine positive wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Wohingegen die Entwicklung in Europa beziehungsweise global von den meisten als positiv eingeschätzt wird“, gibt BM&A-Vorstandsvorsitzender Jan Pörschmann zu bedenken. Dennoch beschäftigen sich ungefähr 70 Prozent der Befragten aktuell mit Zukäufen. Gründe hierfür sind vor allem die Stärkung der Marktposition, der Erwerb von Know-how in neuen Bereichen sowie Zugang zu bisher unergründeten Branchen und Technologien. Verkauf findet vorwiegend in jenen Unternehmen statt, die eine Lösung für die Nachfolgeregelung suchen.
Hohes Zinsniveau bremst Transaktionsvorhaben
Unruhe herrscht im Small-Cap Bereich, während die Entwicklung bei den Micro-Transaktionen stabil bis positiv bewertet wird. Mid- und Large-Cap Deals verbleiben in einem ungewissen Stadium. Sowohl Anzahl als auch Volumen der Deals gingen im vergangenen Jahr stark zurück. Letzteres liegt vor allem am hohen Zinsniveau, das große Transaktionen unattraktiv macht. Der Vorstandsvorsitzende fügt hinzu: „Im Allgemeinen erweist sich die anhaltende Diskrepanz beim Thema Kaufpreis als größte Herausforderung, auch in 2024.“ Auf der einen Seite stehen Verkäufer, die noch an Bewertungen aus der Vor-Corona-Zeit festhalten, auf der anderen fürchten Kaufinteressierte die hohen Preise. Voraussichtlich nähern sich die Vorstellungen in den kommenden Monaten an, sodass wieder mehr Deals zum Abschluss kommen werden.
Stimmungsbild: Trotz vorsichtigem Optimismus noch keine Stabilität
Pörschmann resümiert: „Die Zahlen werden anziehen, jedoch herrscht noch keine Stabilität dahin gehend, dass wir wieder auf das Niveau 2021 zurückkommen.“ Ob die Stimmung in den nächsten Monaten wirklich steigt, will der Verband durch weitere Befragungen herausfinden. Jedes Quartal sollen die Mitglieder eine Einschätzung der Marktlage abgeben und ihre Erfahrungen kundtun. Die Resultate sammelt der Verband im regelmäßig erscheinenden M&A Klima Monitor.
Zur gesamten Auswertung: https://www.bm-a.de/wp-content/uploads/2024/02/MA-Klima_n88_01.pdf.
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