Trendtechnologien wie VR und AR helfen jungen Menschen dabei, die Auswirkungen ihres Handelns zu verstehen
Was haben das Metaverse und der Klimawandel gemeinsam? Beide spielen eine wichtige Rolle, wenn es um Visionen einer zukünftigen Gesellschaft geht. Schaffen wir den Absprung von CO2-Schleudern, bevor Meeresmassen das Festland fluten? Nähmen künftige Generationen davon überhaupt Notiz oder steckten sie in einer virtuellen Welt fest? Statt an dystopischen Vorstellungen zu verzweifeln, lohnt ein Blick auf das, was die Technologie zur Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit beitragen kann – findet Simon Graff, Metaverse-Experte und Gründer der FOR REAL?! Media.
Same same but different
Neuen Medien stehen viele Menschen zu Beginn skeptisch gegenüber. So war es schon beim Fernsehen, beim Internet und so ist es aktuell auch beim Metaverse. Zwischen den alten, repetitiven Vorwürfen wie Verdummung der Jugend, Sicherheitsrisiken oder Zeitverschwendung treten nun Umweltschäden auf den Plan. Dass Server eine Menge Energie fressen, bestreitet niemand. Doch ein Ausbau technischer Infrastrukturen bleibt nicht aus. Egal ob virtuelle Welten, Blockchain oder Cloudlösungen – die Digitalisierung der Gesellschaft schreitet unaufhaltbar voran und nimmt immer größere Datenmengen in Anspruch. „Die Frage nach dem Ob stellt sich längst nicht mehr, wichtiger ist es Lösungen zu finden, die Metaverse und Nachhaltigkeit vereinen“, mahnt Graff.
Berechtigte Bedenken äußern Kritiker:innen in Bezug auf Ressourcenverbrauch bei Produktion der nötigen Hardware sowie dem steigendem Verbrauch von Rechenzentren. Auf der anderen Seite schlagen reduzierte Reisen, Vermeidung von Fast-Fashion und weniger Verkehr durch Remote-Work positiv zu Buche. All diese Faktoren beziehen sich jedoch auf ein Zukunftsszenario, in dem wir VR und AR komplett in unseren Alltag integriert haben. Bis dahin bleibt Forscher:innen noch einiges an Zeit, um nachhaltige Prozesse für die benötigte Infrastruktur zu etablieren.
Cool bleiben
Ein großer Teil der Energie, die bei zunehmender Digitalisierung anfällt, fließt in die Kühlung von Datenzentren. Einige Feldversuche zur Reduzierung des Bedarfs laufen bereits. Ein vielversprechender Ansatz: Statt Luft sorgt Wasser für die Abkühlung von Serverfarmen. Das kalte Nass nimmt Hitze um ein Zwanzigfaches besser auf als Luft. Mit der richtigen Ausstattung halbieren Anbieter:innen ihren Energieverbrauch.[1] In den wortwörtlich grünen Bereich kommen Datenverarbeitende mithilfe umliegender Kommunen. Von der Hardware produzierte Wärme wandert dabei in die Heizungen benachbarter Wohnsiedlungen. So sparen die Bewohner:innen bei ihren eigenen Energiekosten und das wiederum schlägt sich positiv auf die Bilanz der Zentren aus.
Zukunftsmusik
Verschiedene Projekte nutzen AR-Filter und VR-Erfahrungen, um den drohenden Klimawandel einem breiten Publikum nahezubringen. Das Team hinter Expedition2Grad beispielsweise nimmt Besucher:innen mithilfe der VR-Brille auf eine Reise in Vergangenheit und Zukunft. Begehbare Videosequenzen entführen Neugierige zum Aletschgletscher. Im Zeitraffer erleben digitale Bergsteiger:innen, welche Veränderungen das Gebiet in den letzten 150 Jahren durchlief. Sie erhalten Einblick in eine potenzielle Zukunft, in der die Durchschnittstemperatur um zwei Grad wärmer ist. Die weiße Pracht schmilzt dahin und weicht einer tristen Bergkette.
Was mit dem verflüssigten Schnee geschieht, zeigt die Simulation von VirtualPlanet eindrucksvoll. Die Amerikaner:innen demonstrieren in dem von ihnen entwickelten VR-Erlebnis, welche Folgen ein Anstieg des Meeresspiegels für unterschiedliche Küstenstädte nach sich zieht. „Virtuelle Rundgänge durch geschmolzene Gletscher und überflutete Heimatorte rufen in uns Emotionen hervor, die zweidimensionale Bilder niemals wecken könnten. Wir erleben quasi hautnah, was unsere Kinder und Enkel erwartet, wenn niemand die Notbremse zieht“, erläutert Simon Graff die Wirkung solcher Projekte.
Egal ob Vorreiter:in oder Skeptiker:in – früher oder später kommt jede:r mit diesen noch neuartigen Ideen in Berührung. Aufgabe der Gesellschaft wird nun sein an einem Strang zu ziehen, damit Digitalisierung und nachhaltiger Lebensstil Hand in Hand gehen. Dafür dürfen nicht nur große IT-Unternehmen in die Verantwortung genommen werden, Politik und Allgemeinheit müssen ebenso einen Teil beitragen. Wenn das gelingt steht die Tür zu einer Zukunft mit nachhaltigem Metaverse offen.
[1] https://www.computerweekly.com/blog/Green-Tech/Building-the-sustainable-HPC-environments-of-the-future
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