Das eigene Häuschen ist etwas Tolles. Egal, ob man eigene Baupläne in einem Neubau oder bei der Sanierung einer bestehenden Immobilie verwirklicht. Wer sich und seiner Familie etwas Gutes tun möchte und den Blick auch auf folgende Generationen richtet, achtet bei der Planung auf die Wohngesundheit. Damit die eigenen vier Wände nicht zur Schadstoff-Falle werden, nehmen Architekten und Bauherren ihre Verantwortung für den Einsatz emissionsarmer Baustoffe wahr und schaffen ein bestmögliches Raumklima zur Gesunderhaltung der Bewohner.
In Zeiten von immer luftdichter konstruierten Gebäudehüllen und geringerem Luftwechsel steigt die Schadstoffbelastung in der Innenraumluft an. Die meisten Baumaterialien dünsten fortwährend aus und belasten die Innenraumluft mit flüchtigen organischen Verbindungen, sogenannten VOCs. Dass diese sich negativ auf die Gesundheit der Bewohner auswirken, weiß Dr. Frank Kuebart. Der Gründer des unabhängigen eco-Instituts prüft seit 1987 Bauprodukte, Bodenbeläge, Matratzen, Bettwaren, Möbel und Bedarfsgegenstände auf Inhaltsstoffe und Emissionen sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit. „Wir wissen von Schleimhautreizungen oder Kopfschmerzen, ausgelöst von sehr hohen VOC-Konzentrationen in der Innenraumluft.“ Erst unterhalb von 0,3 Milligramm VOC pro Kubikmeter Innenraumluft spricht das Umweltbundesamt von einem vorbildlichen Raumklima. Der Fakt, dass immer mehr Baustoffhersteller das Prüfsiegel des eco-Instituts anstreben, zeigt den steigenden Wert der Wohngesundheit im Wohnungs- beziehungsweise Hausbau. Doch längst nicht alle bekommen das Label „eco tested product“ oder eines der anderen wichtigen Prüfzeichen, wie „Schadstoffgeprüft“ vom TÜV Rheinland, das „natureplus“-Qualitätszeichen, das Eurofins-Siegel „Indoor Air Comfort GOLD“ oder das Umweltzeichen des Umweltbundesamtes „Blauer Engel – weil emissionsarm“.
Strategisch wohngesund
Eine ganzheitliche Betrachtung des Bauvorhabens und die richtige Auswahl schadstoffarmer Materialien führen zum gesünderen Wohnen. Das Freiburger Sentinel Haus Institut beschäftigt sich genau damit. Seit 2008 engagiert sich Gründer Peter Bachmann mit seinem Team für ein wissenschaftlich fundiertes Planungs- und Ausführungsverfahren zur gesundheitlichen Qualitätssicherung beim Bauen, Sanieren und Renovieren von Gebäuden. Er möchte Bauherren, Planer, Architekten und Handwerker für gesundheitlich geprüfte Bauprodukte und Systemaufbauten sensibilisieren: „Unsere Arbeit beginnt mit der sorgfältigen Auswahl aller innenraumrelevanten Baustoffe, setzt sich in der Qualifizierung des Personals fort und endet mit Zwischen- und Abschlussmessungen der Raumluftqualität.“ Das Sentinel Haus Institut arbeitet daran, dass wohngesunde und behagliche Lebensräume zum bezahlbaren Standard avancieren.
Überraschend wirtschaftlich
Dass Wohngesundheit und Ökonomie sich nicht ausschließen, wird beim Fußbodenbau deutlich. Der Fußboden nimmt im Gebäude eine große Fläche ein – den zweitgrößten Anteil nach den Wänden. Emissionen aus dieser Fläche haben einen entsprechend großen Einfluss auf die Raumluftqualität. Dabei sind es nicht nur die Ausdünstungen der Fußbodenschichten, die aus Rohbetondecke, Ausgleichsmasse, Trennlagen, Dämmschicht, Estrich, Sperrgrund, Kleber und Gehschicht bestehen, sondern auch die Emissionen durch Nutzungsabrieb und Reinigung. „Nicht vorhersehbare Reaktionen unterschiedlicher bauchemischer Materialien untereinander sollten auf jeden Fall vermieden werden“, unterstreicht Peter Bachmann und spricht sich für die Nutzung von sicheren und geprüften Baustoffen im Komplettsystem aus. Qualitativ hervorragende und emissionsarme Baustoffe fasst das Sentinel Haus Institut im Online-Bauverzeichnis „Gesündere Gebäude“ zusammen. Aus der größten Datenbank gesundheitlich geprüfter Bauprodukte lassen sich individuelle Listen für den Einkauf im Baufachhandel sowie den Bau und die Ausstattung kompletter Gebäude erstellen. Und die sind nicht bedeutend teurer als konventionelle Baustoffe. Laut Expertenmeinung kostet die Verwendung emissionsarmer Produkte maximal 3 % der gesamten Bausumme. Wohngesundheit kann sich also jeder gut kalkulierende Bauherr leisten – zumal er an manchen Stellen sogar richtig Zeit und somit Geld eingespart. Zum Beispiel beim Estrich: Sein Einbau nimmt in jedem Bauzeitenplan viel Zeit in Anspruch. Estrich benötigt je nach Schichtdicke in der Regel vier bis zwölf Wochen zum Trocknen. Zeit, die verrinnt und weitere Bautätigkeiten hemmt. In der Datenbank „Gesündere Gebäude“ findet sich aber der pulverbasierte Estrich-Trocknungsbeschleuniger Compound BZ12 von Rapid-Floor. Mischt der Estrichbauer das auch vom eco-Institut zertifizierte Produkt bei, lässt sich der Estrich nach etwa zwölf Stunden begehen und nach rund zwölf Tagen belegen. Ein Rückfeuchten findet nicht mehr statt. Der Grund: Durch die Rohstoffe wird mehr Wasser kristallin gebunden. Die frühe Begehbarkeit und Belegereife des Estrichs wirken sich positiv auf den Geldbeutel aus, da möglicher Zeitverzug ausgeglichen und der Einzugstermin besser planbar wird.
Vorreiter in Europa
Beim Thema Wohngesundheit sind die deutschsprachigen Länder und Skandinavien übrigens weit vorne. Da aber das Verlangen nach einem Zuhause, in dem man sich wohlfühlen und gesund bleiben kann, auch europaweit wächst, strebt das eco-Institut eine Standardisierung und Vergleichbarkeit in der Materialien-Prüfung an. An der EU-Norm EN16516 zur Prüfung von Raummaterialien wirkte Dr. Frank Kuebart federführend mit: „Wenn sie 2017 eingeführt wird, werden endlich alle Prüfungen im EU-Raum vergleichbar werden“.
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