In seinem kürzlich veröffentlichen 10-Punkte-Plan will der HDE den Handel zukunftssicher positionieren. Die Anleitung zur Digitalstrategie des Verbandes ist aber nicht die einzige Komponente der Zukunftsfähigkeit der Branche, so HR-Experte Marko Mock. Er erklärt auf Basis seiner langjährigen Expertise im internationalen Handel, mit Hilfe welcher Strategien Unternehmen aktuelle Probleme lösen und schwierige Situationen meistern.
Viele deutsche Unternehmen streben mehr Digitalisierung an. Andere Länder sind da schon weiter. Hierzulande sind Tempo und Regulierung das Problem. Ob Mittelständler oder Konzern, die meisten Marktteilnehmer brauchen sehr lange, um sich auf neue, digitale Systeme einzustellen. Ein großer, verborgener Hemmschuh auf dem Weg dorthin: das Mitnehmen der Mitarbeiter und die Fähigkeiten der Beschäftigten. „Digitalisierung ist wichtig und richtig, aber sie birgt auch Risiken, beispielsweise beim Recruiting“, weiß Besetzungs-Experte Marko Mock. „Hier geht es um den Menschen. Passt er oder sie zu diesem Job und zum Unternehmen? KI arbeitet unter anderem mit abzufragenden Parametern. Dabei entfallen Toleranzen.“ Menschen, die nicht in dieses Schema passen, klammert die automatisierte Hilfe direkt aus, obwohl der Bewerber vielleicht über Erfahrungen verfügt, die den benötigten Kriterien in nichts nachsteht. Oder er gleicht fehlende Punkte beispielsweise mit seiner Persönlichkeit oder anderen Soft Skills aus.
Prio Digitalisierung?
Einige Unternehmen befinden sich auf dem Weg in die Digitalisierung. Andere Companys wiederum schieben die Causa nach hinten, denn dringendere Themen genießen höhere Priorität. Aktuelle Problembereiche wie steigende Energiepreise, hohe Kostenentwicklungen, Fachkräftemangel und steigende Lohnkosten verbrauchen die Ressourcen der Wirtschaftsteilnehmer. Hinzu kommen die hohen Anforderungen an Nachhaltigkeit, die Handel, Händler und Lieferanten täglich beschäftigen. Früher gehörte Nachhaltigkeit als Teilbereich zum Qualitätsmanagement. Heute stellen Firmen eigene Nachhaltigkeitsmanager an.
Nachhaltigkeit im Handel
Nachhaltigkeitsmanager sind Spezialisten im großen Bereich des Qualitätsmanagements und gehören aktuell zu den am stärksten gesuchten Positionen, Tendenz steigend. „Früher bearbeitete oft der Produktionsleiter Qualitätssicherung und -management mit“, erinnert sich Marko Mock. „Heute brauchen Hersteller und Händler eigene Leute in eigenen Abteilungen, bestehend aus bis zu zehn Personen, die sich ausschließlich mit Nachhaltigkeit, Qualitätsmanagement, Zertifizierung, Dokumentation und Co. beschäftigen.“ Lieferantengesetze, Schutzgesetze gegen Kinderarbeit, die Sicherheit der Rohwaren, Klassifizierungen wie Bio et cetera spielen hier eine Rolle. „Die Spezifizierung in diesen Bereichen wird immer komplexer, sodass Allrounder an Grenzen stoßen. Nur noch Spezialisten können das leisten.“
Dabei melden nicht nur Großkonzerne Bedarf an. Schon der kleine Mittelstand benötigt diese Experten. Die immensen Anforderungen führen zu Verträgen mit Handelsunternehmen, die teils hunderte von Seiten umfassen. „Und sie alle müssen bearbeitet werden, auch von erfahrenen Juristen und dem Nachhaltigkeitsmanagement. Dafür muss auch der kleine Mittelstand Personal bereitstellen.“
Attribute für wichtige Stellenbesetzungen
Neben den Hard Skills, also Aus- und Weiterbildungen sowie Fachkompetenzen, zählen vor allem die Soft Skills der Bewerber als wichtigstes Indiz für ihre Eignung. Punkte wie Flexibilität, Mitdenken und Eigenmotivation macht Mock als Kernkompetenzen für führende Handelspositionen aus. Außerdem sollten Führungskräfte Teil des Teams sein wollen – klingt banal, ist aber ein wesentlicher Faktor. Sie gewinnen auf diese Weise Akzeptanz, steigern den internen Zusammenhalt und halten in den aktuell schwierigen Zeiten ihre Mitarbeiter an Bord.
Ein weiterer wichtiger Faktor: Fremdsprachenkenntnisse. Aufgrund des globalen Wettbewerbs nimmt die Bedeutung von Internationalität zu. Dazu brauchen Unternehmen entsprechend fähige Mitarbeitende. „Und da hapert es meistens schon an den Sprachkenntnissen. Verhandlungssicheres Englisch sollte heute ein Muss für mittlere und höherrangige Positionen sein. Nur so sind Unternehmen in den kommenden Jahren noch wirtschaftlich von Belang.“ Mein Englisch ist eingerostet! – das hört Mock in seinen Interviews leider viel zu oft. Mitarbeiter ohne die nötigen Fremdsprachenkenntnisse sollten über Lust an Weiterbildung verfügen, um aufzuholen.
Internationalität macht zukunftssicher
Deutschland steht im internationalen Wirtschaftsvergleich noch gut da. Doch werden sich Unternehmen zunehmend auf internationalem Parkett bewegen müssen, um sich zu behaupten. „Ob Asien, Amerika oder Hidden Champion Südamerika – da ist noch eine ganze Menge machbar“, sagt Mock, der in seiner Karriere Unternehmen in mehr als 100 Ländern kennenlernen durfte. „Um international zu arbeiten, brauchen Unternehmen die richtigen Personen mit entsprechenden Kenntnissen.“ Laut Mock gehören auch sehr gute Kenntnisse im Umgang mit den jeweiligen Landesmentalitäten zu souveränem internationalem Arbeiten. „Der Erfolg für alle Beteiligten ist am größten, wenn die Neubesetzung schon mal in dem Zielland gelebt oder gearbeitet hat oder mindestens die Landessprache beherrscht.“
Verantwortlicher Anbieter:
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Julia Alpert
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Website des vorgestellten Unternehmens: https://www.marko-mock-consulting.de/