Wer zuletzt lacht, lebt am längsten – zumindest könnte man das bekannte Sprichwort so umformulieren. Neuere Studien legen nahe, dass etwas an dieser Volksweisheit „Lachen ist gesund“ dran ist und es sich auf eine ganze Reihe an körperlichen Prozessen positiv auswirkt. Aus genau diesem Grund sollten wir uns auch in schwierigen Zeiten nicht unterkriegen lassen und unseren Humor bewahren. Im folgenden Beitrag wird darauf eingegangen, wie sich Humor bereits im Kindesalter entwickelt und was unser Humortyp über unseren Charakter verrät – kombiniert mit der chiropraktischen Perspektive von Friedemann Theill, Heilpraktiker mit dem Schwerpunkt Chiropraktik in Köln.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
„Was liegt am Strand und spricht undeutlich? Eine Nuschel.“
An manchen Tagen fällt es schwer, freudestrahlend durchs Leben zu gehen. Egal, ob aufgrund von psychischer Belastung oder privatem Stress. Manchmal reicht auch schon ein Blick auf die Titelseite der lokalen Zeitung, um die Laune in den Keller zu befördern. Genau in solchen Momenten ist es wichtiger denn je, sich auch weiterhin über Kleinigkeiten zu amüsieren: Von 2014 bis 2016 wurde am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart eine Pilotstudie zum Thema Humortraining mit kardiologischen Patient*innen durchgeführt. Das Ergebnis: Wer ärgerlichen Situationen mit Humor statt mit Wut begegnet, zeigt weniger depressive Züge und erzeugt weniger von dem Stresshormon Cortisol.1 Außerdem entsteht so eine optimistische Grundhaltung. Welche Vorteile das haben kann, hat Theill bereits in seinem Artikel „Leben Optimisten länger?“ beschrieben. Natürlich sind Äußerungen wie „Nun lach doch mal!“ als Außenstehender immer leicht daher gesagt und in der Regel wenig zielführend. Aber die gute Nachricht ist: Laut der Stuttgarter Studie können wir uns einen humorvolleren Umgang mit Problemen aneignen. Bereits nach sieben Wochen ließen sich positive Entwicklungen feststellen.1
Was wir über Humorentwicklung und Humorforschung wissen
„Kommen Sie zum Schützenfest und treffen Sie alte Freunde.“
Humor besteht aus weit mehr als nur Witze-Erzählen. Häufig werden auch verwandte Themen wie zum Beispiel die Verspieltheit, der Spieldrang oder die Kitzligkeit untersucht, da Humor und Spielsituationen eng miteinander verknüpft sind. Nicht nur Menschen werden hierbei betrachtet, denn auch Tiere können Humor und spielerisches Verhalten zeigen. Hundebesitzer*innen kennen sicher das treudoofe „Playface“ ihres Hundes, wenn sie mit ihrem Haustier toben. Außerdem konnten Forschende feststellen, dass tierisches Lachen Neugier bei Artgenossen weckt. Ratten gingen zum Beispiel eher auf andere Rattengruppen zu, wenn diese vergnügt quiekten, statt normale Laute abzugeben.2 Sehr gut belegt ist außerdem, dass sich Humor bereits im frühen Kindesalter entwickelt. Schon nach einigen Monaten fangen Babys an, über lustige Geräusche oder Grimassen zu lachen.3 Ab dem ersten Lebensjahr machen Kleinkinder sogar ihre eigenen Witze. Sie versuchen, andere zu erschrecken oder Gegenstände zweckentfremdend zu benutzen.3 Diese Späße helfen Kindern bei der kognitiven Entwicklung. Die Humorforschung bei Kindern stößt aber schnell an ihre Grenzen, wenn Laborbedingungen benötigt werden. Kinder scheuen sich oft vor unbekannten Erwachsenen und scheinen befangen oder ängstlich zu sein.3 Im wissenschaftlichen Kontext gibt es daher zahlreiche Verhaltensmuster, die noch unerforscht sind.
Sag mir, worüber du lachst, und ich sag dir, wer du bist
„Im Zoo: ‚Mama, ich mag nicht, wie mich der Gorilla hinter der Scheibe anguckt.‘ – ‚Psst, Fritzchen, das ist das Kassenhäuschen.‘“
Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen streiten. Ähnlich verhält es sich mit Humor. Daher versucht die moderne Humorforschung, unterschiedliche Komikstile zu erfassen und Zusammenhänge mit der Persönlichkeitsentwicklung zu identifizieren.4 Meistens wird dabei zwischen positiven und negativen Ausprägungen unterschieden. Positiver Humor ist in der Regel harmlos und zielt darauf ab, Probleme aufzulockern. Ihm wird daher oft eine verbindende Funktion zugesprochen, die soziale Beziehungen und das psychische Wohlbefinden stärkt.4 Menschen, die einen eher positiv geprägten Humorstil pflegen, sind meistens teamfähiger und werden als freundlicher eingestuft.4 Unter negativem Humor werden oft Formen zusammengefasst, die die Verspottung anderer oder das Lächerlichmachen der eigenen Person in den Fokus stellen. Auch Sarkasmus und Zynismus lassen sich hier einordnen. Wer sich diesen dunkleren Humorstilen zugewandt fühlt, zeigt häufig charakterliche Stärken wie Kreativität und Lernbereitschaft.4 Gelegentlich wird Menschen mit dunkleren Humorstilen auch eine höhere Intelligenz nachgesagt. Zwar gibt es Hinweise darauf, dass schlaue Menschen Ironie, Satire und Sarkasmus besonders gut verstehen,5 handfeste Belege für eine Korrelation zwischen Humor und Intelligenz gibt es aber nicht.4 Wer mehr darüber wissen möchte, wie sich bestimmte Vorlieben entwickeln und wie sich diese ändern können, sollte in Theills Artikel „Was wir mögen – unser wandlungsfähige Gehirn“ reinlesen.
Jeder Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
„Kommt ein Cowboy aus dem Friseurladen … Pony weg.“
Mit Humor lässt sich also die Lebensqualität deutlich verbessern. Er hilft nicht nur dabei, soziale Beziehungen aufzubauen und Freundschaften zu schließen,3 sondern hat auch eine ganze Reihe positiver Auswirkungen auf den eigenen Körper. Neben Stressreduktion kann Humor auch die Resilienz stärken, wodurch man widerstandsfähiger gegen Probleme werden.6 Außerdem kann Lachen das Immunsystem stärken. Denn wer regelmäßig lacht, kann die Produktion von Antikörpern erhöhen und aktiviert T-Zellen, die bei der Abwehr von Infektionen helfen.6 Wer Theills Beiträge aufmerksam gelesen hat, wird jetzt vielleicht denken: All diese Faktoren – von der Stressreduktion über das Fördern von Resilienz (Stichwort Neuroplastizität) bis hin zur Stärkung des Immunsystems – sind doch wesentliche Facetten im chiropraktischen Ansatz. Richtig! Und aus genau diesem Grund hält der Heilpraktiker Humor für eine tolle Möglichkeit und Ergänzung zur Chiropraktik, um sich selbst etwas Gutes zu tun.
Quellen (zuletzt abgerufen am 15.05.2025):
1 https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/lachen/pwiehumorundpsyche100.html
2 https://www.dasgehirn.info/denken/humor/humor-im-labor
3 https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/menschliches-verhalten-wie-sich-humor-entwickelt
4 https://www.dasgehirn.info/ein-ganz-persoenlicher-humorsinn
5 https://link.springer.com/article/10.1007/s10339-016-0789-y
6 https://www.klenico.com/artikel/die-bedeutung-von-humor-und-lachen-fur-das-wohlbefinden
Verantwortlicher Anbieter:
Friedemann Theill, Heilpraktiker mit Schwerpunkt Chiropraktik
praxis@theill.de
chiropraktik-theill.de